Unsere Ernährungskultur - ein komplexes Problem
Das dominante, westliche Ernährungssystem ist nicht zukunftsfähig. Es schürt Konflikte und zerstört lebenswichtige Ökosyteme. Rund 815 Millionen Menschen hungern, während 1,9 Milliarden an Übergewicht und krank machender Fettleibigkeit leiden. Unser Ernährungssystem ist eine der wichtigsten Ursachen für Klimawandel, Artensterben, Umweltverschmutzung, Wasserknappheit, vermeidbare Krankheiten, Armut und Ungerechtigkeit. Als eine wesentliche Ursache wird die Entkoppelung, Trennung und Entfremdung von Lebensmittelerzeugung und -verbrauch gesehen. Auswüchse dieser Trennung sind einerseits globalisierte, übermässig industrialisierte Wertschöpfungsketten in der Landwirtschaft und andererseits die gesellschaftliche Zersplitterung in politisch entmachtete KonsumentInnen sowie energie- und ressourcenintensive Kleinhaushalte (Tendenz zu Einzelpersonen-Haushalten). Mehr als 60% globaler Treibhausgase und zwischen 50% bis 80% des totalen Ressourcenverbrauchs (besonders Nahrung) gehen auf Haushalte zurück.
Haushalte könnten ein relativ hohes Maß an Kontrolle über ihren Konsum haben, allerdings fehlt es ihnen häufig an konkreten und umsetzbaren Informationen wie sie ihren negativen Fußabdruck verringern könnten, geschweige denn wie sie Teil eines unterm Schnitt positiven regenerativen Einflusses auf Nachbarschaft, Ökosysteme und die Gesellschaft werden können. Konventionellen Landwirt*innen fehlen im Besonderen die soziale Unterstützung, den Entwicklungspfad der standortgerechten regenerativen Landwirtschaft einzuschlagen. Diese ermöglicht höhere Erträge pro Fläche, gesündere Arbeitsweisen, hochwertigere Lebensmittelqualität, finanzielle Resilienz und eine Ausrichtung des Betriebes an den eigenen Werten, jedoch führt ein Bruch mit konventionellen Methoden oftmals zu sozialer Isolation. Die ethische Verantwortung für nachhaltige Praxis sinkt durch übermässigen ökonomischen Druck und emotionale Distanz. Diese Distanz entsteht durch die Annonymität derzeit dominanter Konsummuster bzw. die extremen marktwirtschaftlichen Zwänge in der Landwirtschaft. Die Hürden einer tiefen Agrarwende und “Großen Transformation” sind vor allem sozialer und kultureller Natur. Haushalte und Landwirt*innen sind Schlüsselakteure dieser Transformation und könnten durch einen strategischen Zusammenschluss Gestaltungsmacht entfalten.
Haushalte könnten ein relativ hohes Maß an Kontrolle über ihren Konsum haben, allerdings fehlt es ihnen häufig an konkreten und umsetzbaren Informationen wie sie ihren negativen Fußabdruck verringern könnten, geschweige denn wie sie Teil eines unterm Schnitt positiven regenerativen Einflusses auf Nachbarschaft, Ökosysteme und die Gesellschaft werden können. Konventionellen Landwirt*innen fehlen im Besonderen die soziale Unterstützung, den Entwicklungspfad der standortgerechten regenerativen Landwirtschaft einzuschlagen. Diese ermöglicht höhere Erträge pro Fläche, gesündere Arbeitsweisen, hochwertigere Lebensmittelqualität, finanzielle Resilienz und eine Ausrichtung des Betriebes an den eigenen Werten, jedoch führt ein Bruch mit konventionellen Methoden oftmals zu sozialer Isolation. Die ethische Verantwortung für nachhaltige Praxis sinkt durch übermässigen ökonomischen Druck und emotionale Distanz. Diese Distanz entsteht durch die Annonymität derzeit dominanter Konsummuster bzw. die extremen marktwirtschaftlichen Zwänge in der Landwirtschaft. Die Hürden einer tiefen Agrarwende und “Großen Transformation” sind vor allem sozialer und kultureller Natur. Haushalte und Landwirt*innen sind Schlüsselakteure dieser Transformation und könnten durch einen strategischen Zusammenschluss Gestaltungsmacht entfalten.
Quellen:
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security-nutrition/en/.
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Published 2018. Zugegriffen März 22, 2018.
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doi:ISBN 978-92-9253-062-4.
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/lka/index.stm#top. Published 2006. Zugegriffen März 5, 2014.
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8. Weltagrarbericht. Lebensmittel oder Krankmacher? https://www.weltagrarbericht.de/themen-des-weltagrarberichts
/gesundheit.html. Published 2016. Zugegriffen März 22, 2018.
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